Pflege zu Hause oder im Pflegeheim: Vor- und Nachteile im Überblick

Die Wahl zwischen Pflege zu Hause und einer Unterbringung im Pflegeheim ist eine zentrale Entscheidung für viele Betroffene und ihre Angehörigen. Beide Optionen bieten unterschiedliche Vorteile und Herausforderungen, die individuell abgewogen werden müssen. 

Während die häusliche Pflege in den eigenen vier Wänden, im Betreuten Wohnen oder in einer Pflege-Wohngemeinschaft Vertrautheit und eine persönlichere Betreuung ermöglicht, bieten Pflegeheime umfassende Rund-um-die-Uhr-Versorgung und professionelle medizinische Betreuung. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der Gesundheitszustand des Pflegebedürftigen, finanzielle Überlegungen und die Belastbarkeit der Angehörigen. 

In diesem Artikel beleuchten wir die verschiedenen Pflegevarianten sowie deren Vor- und Nachteile, um Ihnen bei der Entscheidungsfindung zu helfen.

Finden Sie den passenden Standort von advita in Ihrer Nähe

JETZT FINDEN

Möglichkeiten der Unterbringung für pflegebedürftige Senioren

Wenn es um die Pflege im Alter oder bei gesundheitlichen Einschränkungen geht, stehen Betroffene und ihre Angehörigen vor der Entscheidung, welche Pflegevariante die richtige ist. Grundsätzlich gibt es eine Vielzahl an Optionen: die häusliche Pflege mit ihren unterschiedlichen Möglichkeiten (auf die wir gleich noch genauer eingehen) oder die Unterbringung in einem Pflegeheim. Im Folgenden werden die verschiedenen Pflegemöglichkeiten weiter beleuchtet.

Pflege zu Hause

Die Pflege zu Hause ist die bei weitem am häufigsten praktizierte Variante der Pflege. Etwa drei von vier Pflegebedürftigen werden in den eigenen vier Wänden gepflegt. Sie ermöglicht es den Betroffenen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben, während sich Familie, Freunde oder Nachbarn um alltägliche Aufgaben und die Betreuung kümmern. 

Eine weitere Option ist die ambulante Pflege durch professionelle Pflegedienste, die mehrmals täglich oder je nach Bedarf Aufgaben wie Körperpflege und medizinische Versorgung übernehmen und die Angehörigen bei der Pflege unterstützen. Dies entlastet die Angehörigen zwar, ist jedoch zeitlich begrenzt.

Die Tagespflege bietet tagsüber eine Betreuung in einer Pflegeeinrichtung, während die Nächte zu Hause verbracht werden. Die Verhinderungspflege springt ein, wenn die Hauptpflegeperson vorübergehend verhindert ist, beispielsweise aufgrund von Urlaub, Terminen oder Geschäftsreisen.

Zunehmend beliebter werden außerdem Alternativen zum klassischen Pflegeheim. Dazu gehört zum einen das Betreute Wohnen, bei dem Senioren in eigenen Wohnungen leben, bei Bedarf jedoch pflegerische Dienstleistungen und Gemeinschaftsräume nutzen können. Eine weitere Alternative sind Pflege-Wohngemeinschaften, in denen Menschen mit ähnlichem Pflegegrad zusammenleben und von geschultem Personal betreut werden. Diese beiden Wohnformen bieten deutlich mehr Unabhängigkeit und eine familiäre Atmosphäre, gepaart mit professioneller Pflege.

Pflege im Pflegeheim

Ein Pflegeheim bietet verschiedene Betreuungsmodelle. Eine teilstationäre Pflege kann entweder tagsüber oder nachts in Anspruch genommen werden. Bei der Betreuung tagsüber wird die pflegebedürftige Person während des Tages im Heim betreut und kehrt abends nach Hause zurück. Die Nachtpflege funktioniert genau umgekehrt und unterstützt vor allem Menschen mit nächtlichen Pflegebedürfnissen.

Die vollstationäre Pflege umfasst hingegen eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung im Heim und ist die klassische Variante, wenn Menschen in ein Pflegeheim umziehen. Sie bietet umfassende pflegerische und medizinische Versorgung. Die vollstationäre Pflege ist ideal für Menschen geeignet, die aufgrund ihres hohen Pflegebedarfs nicht mehr zu Hause versorgt werden können.

Vor- und Nachteile der häuslichen Seniorenpflege

Die Entscheidung für die häusliche Pflege kann viele Vorteile bieten, aber auch Herausforderungen mit sich bringen. Im Folgenden werden die wichtigsten Vor- und Nachteile dieser Pflegeform übersichtlich dargestellt.

Vorteile der häuslichen Pflege

Die häusliche Pflege durch Angehörige, im Betreuten Wohnen oder in Pflege-WGs bietet zahlreiche Vorteile, die den Verbleib in der gewohnten Umgebung erleichtern:

Vertraute Umgebung

Pflegebedürftige können in ihren eigenen vier Wänden bleiben, was ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.

Erhalt sozialer Kontakte

Freunde, Familie und Nachbarn bleiben in der Nähe, was als stützendes Umfeld dient. In Pflege-WGs und im Betreuten Wohnen können zudem neue Freundschaften geschlossen werden.

Persönlichere Betreuung

Die individuelle Betreuung ist oft intensiver und persönlicher als in einem Pflegeheim.

Flexibilität

Es gibt keine Heimordnung, sodass der Tagesablauf flexibel nach eigenen Wünschen gestaltet werden kann (Aufstehen, Zubettgehen, Schauen der Lieblingssendung, …).

Kostenersparnis

Die Kosten für häusliche Pflege sind in der Regel deutlich niedriger als die hohen Eigenanteile in Pflegeheimen. Zudem gibt es Pflegegeld von der Pflegekasse.

Psychische Entlastung

Der Verbleib in der gewohnten Umgebung kann die psychische Belastung für die Betroffenen reduzieren, insbesondere für Menschen mit Demenz.

Erinnerungen bewahren

Eine vertraute Umgebung und die damit verbundenen Erinnerungen sind für viele ältere Menschen wichtig für die Lebensqualität.

Beratungstermin bei advita vereinbaren

JETZT KONTAKTIEREN

Nachteile der häuslichen Pflege

Trotz der zahlreichen Vorteile gibt es auch einige Nachteile, die bei der Entscheidung für die häusliche Pflege berücksichtigt und abgewogen werden sollten:

  • Mangel an Fachkenntnis: Angehörige sind oft nicht so geschult wie professionelle Pflegekräfte, was das Risiko von Pflegefehlern erhöht. 
  • Fehlende Hilfsmittel: Notwendige Pflegehilfsmittel wie ein Pflegebett sind möglicherweise nicht sofort verfügbar, wenn es aufgrund eines Sturzes benötigt wird. 
  • Einsamkeit: Pflegebedürftige können sich einsam fühlen, wenn Freunde verstorben sind und Angehörige tagsüber arbeiten. 
  • Belastung der Angehörigen: Die Pflege kann zu erheblichem psychischem und physischem Stress führen, da Angehörige Tag und Nacht gefordert sind und ausreichend Körperkraft benötigen, um die Angehörigen zu stützen oder ihnen aus dem Bett zu helfen.
  • Eingeschränktes eigenes Leben: Die Rund-und-um-die-Uhr-Betreuung schränkt die sozialen Kontakte und das eigene Leben der Pflegenden stark ein.
  • Einkommensverluste: Oftmals können pflegende Angehörige nur noch halbtags arbeiten, was zu einem geringeren Einkommen und langfristig zu geringeren Rentenansprüchen führt.
  • Zeitmangel: Nicht jeder hat die Zeit und Ressourcen, die erforderliche Pflege der Angehörigen im Alltag unterzubringen.

Diese Übersicht zeigt, dass häusliche Pflege viele Vorteile für den Verbleib in der gewohnten Umgebung bietet, aber auch erhebliche Anforderungen an die Angehörigen stellt. Zumindest bei dr Pflege durch Angehörige. Bei einer Unterbringung in einem advita Haus fallen nämlich so gut wie alle Nachteile davon weg. Da sich hier im Betreuten Wohnen und in den Pflege-WGS ein ambulanter Pflegedienst um die Versorgung der Bewohner kümmert und alles unter einem Dach organisiert ist, wird sehr gut für die Pflegebedürftigen gesorgt. 

Vor- und Nachteile eines Pflegeheims

Auch die Entscheidung für ein Pflegeheim bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. Hier sind die wichtigsten Aspekte der stationären Pflege zusammengefasst:

Vorteile der stationären Pflege

Ein Pflegeheim bietet zahlreiche Vorteile, die im Wesentlichen die Herausforderungen der häuslichen Pflege ausgleichen:

  • Professionelle Ausstattung und Service: Pflegeheime sind speziell auf die Bedürfnisse pflegebedürftiger Personen ausgelegt, indem sie umfassende medizinische und pflegerische Versorgung bieten.
  • Erweiterte medizinische Versorgung: Die medizinische Betreuung in einem Pflegeheim ist oft besser organisiert als zu Hause und kann im Bedarfsfall reagieren.
  • Rund-um-die-Uhr-Betreuung: Geschultes Personal ist 24 Stunden am Tag vor Ort, kann sofort angemessen handeln und bietet Sicherheit in Notfallsituationen.
  • Entlastung für die Familie: Angehörige müssen sich nicht um die täglichen Pflegeaufgaben kümmern. Dadurch werden sie körperlich und seelisch entlastet und können ihre Freizeit und Beziehungen zu ihren Liebsten ohne die Belastungen der Pflege genießen.
  • Geringeres Risiko der Vereinsamung: Pflegebedürftige leben mit anderen Menschen in ähnlichen Situationen zusammen und können leichter soziale Kontakte knüpfen und pflegen.

advita-Niederlassung in Ihrer Region finden

JETZT FINDEN

Nachteile der stationären Pflege

Trotz der Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen, die mit einem Aufenthalt in einem Pflegeheim verbunden sind:

  • Weniger individuelle Gestaltung: Die persönliche Freiheit ist eingeschränkt, da es Heimordnungen und feste Tagesabläufe gibt.
  • Verlust der gewohnten Umgebung: Der Umzug in ein Pflegeheim bedeutet, dass Menschen ihr bisheriges Zuhause, ihre Erinnerungen und täglichen Routinen hinter sich lassen müssen und sich an eine neue Umgebung sowie fremde Menschen gewöhnen müssen.
  • Gefühl der Fremdbestimmung: Pflegebedürftige können sich in einer Institution oft weniger persönlich betreut fühlen als zu Hause.
  • Kostspielig: Pflegeheime können hohe Kosten verursachen, die nicht vollständig von der Pflegekasse übernommen werden, sodass ein hoher Eigenanteil von mehreren Tausend Euro verbleibt.
  • Scham: Wenn das eigene Vermögen und die Rente nicht ausreichen, um die Kosten zu decken, muss Sozialhilfe beantragt werden, was bei den Betroffenen oft zu Schamgefühlen führen kann.
  • Umzug und Eingewöhnung: Der Umzug in ein Pflegeheim und die Eingewöhnung in eine neue Umgebung kann emotional belastend sein und sich negativ auf das Wohlbefinden auswirken.
  • Probleme im Pflegeheim: Aufgrund von Personalmangel oder finanziellen Schwierigkeiten kann es vorkommen, dass die Pflegebedürftigen nicht die Betreuung und Pflege erhalten, die sie benötigen. Im schlimmsten Fall kann dies zu Verwahrlosung oder unangemessenen Maßnahmen wie Fixierungen auf Demenzstationen führen.

Die Wahl für ein Pflegeheim kann für viele eine gute Lösung sein, insbesondere wenn eine umfassende Betreuung und Entlastung der Angehörigen erforderlich ist. Dennoch sind die individuellen Bedürfnisse und Präferenzen der Betroffenen zu berücksichtigen.

Kosten für die Pflege

Die Kosten für die Pflege variieren je nach gewählter Betreuungsform erheblich. Die Pflege durch Angehörige ist oft am günstigsten, da keine zusätzlichen Dienstleistungen benötigt werden und sie durch Pflegegeld, Pflegesachleistungen und Verhinderungspflege unterstützt wird. Mobile Pflegedienste und Tagespflege sind etwas teurer als die häusliche Pflege, aber meist deutlich kostengünstiger als ein Pflegeheim.

Im Betreuten Wohnen fallen zusätzlich zur Miete Kosten für Serviceleistungen wie Hausnotrufsysteme oder Mahlzeiten an, während Pflegeleistungen oft separat organisiert werden müssen. Die Gesamtkosten sind in der Regel niedriger als im Pflegeheim.

In Pflege-Wohngemeinschaften teilen sich die Bewohner die Kosten für Betreuung und Pflege, was in Summe vergleichbare Ausgaben wie in einem Pflegeheim verursacht. Zusätzlich müssen Miet- und Verpflegungskosten berücksichtigt werden.

Im Gegensatz dazu sind die Kosten im Pflegeheim meist am höchsten, da es eine Vollversorgung bietet. Hier fallen hohe Eigenanteile an, weil die Gesamtkosten nicht vollständig durch die Pflegeversicherung gedeckt werden, was es zu einer finanziell herausfordernden Lösung macht.

Allerdings sind die reinen Kosten nicht der alleinige Faktor, der für oder gegen einen Umzug ins Pflegeheim oder in eine andere Einrichtung spricht. Auch weitere Aspekte wie die gewünschte Betreuungsform, das Wohnkonzept und die Bedürfnisse müssen berücksichtigt werden. 

Einen ambulanten Pflegedienst von advita in der Nähe entdecken

JETZT FINDEN

Einen guten ambulanten Pflegedienst finden: so geht das

Bei der Auswahl eines guten ambulanten Pflegedienstes sollten Sie verschiedene Kriterien berücksichtigen. Empfehlungen und Bewertungen von anderen Kunden, Ärzten oder Bekannten können erste hilfreiche Hinweise liefern. 

Die Qualifikation und Erfahrung des Pflegepersonals sind essenziell, ebenso wie transparente Kommunikation über Leistungen und Kosten. Achten Sie auf Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit sowie auf die Nähe zum Wohnort, um flexible Einsätze zu ermöglichen. 

Eine individuelle Betreuungsplanung und Flexibilität bei der Anpassung des Pflegeplans an die Bedürfnisse und den Pflegegrad der Pflegebedürftigen sind ebenfalls wichtig. Daneben sollte die persönliche Sympathie im Vordergrund stehen, um eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. 

Prüfen Sie die außerdem die finanziellen Aspekte und das Abrechnungsverfahren, insbesondere die Abdeckung über die Pflegekasse und mögliche Eigenanteile. Ein kostenloser Hausbesuch zur Beratung und ein klarer Pflegevertrag sind ebenfalls empfehlenswert.

So finden Sie eine passende Tagespflegeeinrichtung

  • Bei der Auswahl einer Tagespflegeeinrichtung sollten Sie mehrere Schritte unternehmen. Fragen Sie als erstes nach Empfehlungen von Bekannten, Ärzten, dem Pflegedienst oder einer örtlichen Beratungsstelle, um vertrauenswürdige Hinweise zu erhalten. 
  • Nachdem Sie ihre bevorzugten Tagespflegeeinrichtungen herausgesucht haben, besuchen Sie diese persönlich und beobachten Sie die Atmosphäre sowie das Verhalten des Personals. Sprechen Sie sowohl mit Bewohnern als auch der Pflegedienstleitung und achten Sie darauf, ob eine positive Stimmung und Sympathie vorhanden ist. Berücksichtigen Sie dabei Ihr eigenes Bauchgefühl: Fühlt sich die Umgebung auf den ersten Blick gemütlich und ansprechend an? Kann die betroffene Person sich vorstellen, hier Zeit zu verbringen?
  • Erfragen Sie außerdem die verfügbaren Angebote und Leistungen, wie Verpflegung, spezielle Aktivitäten und Schnuppertage, um ein umfassendes Bild der Einrichtung zu erhalten. Diese Schritte helfen Ihnen, sicherzustellen, dass die Tagespflegeeinrichtung Ihren Bedürfnissen entspricht und eine angenehme Betreuung bietet.
  • Wenn Sie wissen wollen, welche Kriterien Sie bei der Suche nach einem Pflegeheim berücksichtigen sollten, empfehlen wir Ihnen unseren Artikel „Pflegeheimplatz-Suche: 10 Kriterien für die richtige Auswahl“

Und wenn Sie mehr über die Alternativen zum Pflegeheim wie ambulante Pflege, Tages- oder Verhinderungspflege, Betreutes Wohnen und Pflege-Wohngemeinschaften wissen wollen, kontaktieren Sie einfach unsere Pflege-Beratung, die gerne die passende Lösung für Ihre Bedürfnisse findet.

advita Tagespflege in Ihrer Nähe entdecken

JETZT ENTDECKEN