5 Alternativen zum Alten- oder Pflegeheim
Alternativen zum Altenheim / Pflegeheim: 5 Alternativen im Überblick
Die Entscheidung für die passende Pflegeform ist eine der schwersten, die viele Familien irgendwann treffen müssen. Verständlicherweise wollen die meisten Pflegebedürftigen am liebsten in ihrem Zuhause bleiben, umgeben von vertrauten Dingen und Erinnerungen. Doch die Pflege durch Angehörige kann schnell zu einer großen Herausforderung werden – für die Betroffenen selbst und für ihre Angehörigen.
Ein Umzug ins Pflegeheim oder Altenheim ist aufgrund von Vorbehalten häufig nicht die erste Wahl. Zum Glück gibt es jedoch einige Alternativen, die mehr Flexibilität, Selbstbestimmung und ein Leben in gewohnter Umgebung ermöglichen. In diesem Artikel stellen wir verschiedene Pflegeformen vor, die eine individuelle Betreuung außerhalb des klassischen Heims bieten.
Warum Alternativen zum Altenheim suchen?
Viele Menschen suchen Alternativen zum Altenheim oder Pflegeheim, da diese häufig mit negativen Assoziationen verbunden sind. Zum einen wird der Umzug in solche Einrichtungen als Verlust der Eigenständigkeit erlebt, was oft Unsicherheiten und Ängste hervorruft.
Zum anderen nehmen Betroffene und ihre Angehörigen den Alltag oft als fremdbestimmt und die Betreuung als unpersönlich wahr. Der Mangel an Privatsphäre, Individualität, Personal und das Gefühl, „abgeschoben“ zu werden, verstärken diese Bedenken – als wäre das Leben im Heim nur noch vom Warten auf das Ende geprägt.
Auch die hohen Kosten im Pflegeheim und die damit verbundene finanzielle Belastung tragen dazu bei, dass viele Pflegebedürftige lieber in ihrem Zuhause bleiben wollen und nach alternativen Pflegeformen suchen, die ihnen mehr Selbstbestimmung ermöglichen.
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Alternative Nr. 1: Die Ambulante Pflege
Die ambulante Pflege ermöglicht es Pflegebedürftigen, in ihren eigenen vier Wänden versorgt zu werden, sodass sie nicht in eine stationäre Einrichtung umziehen müssen. Professionelle Miarbeiter besuchen die pflegebedürftige Person regelmäßig, um sie bei körperbezogenen Pflegemaßnahmen (z. B. Körperpflege), pflegerischen Betreuungsmaßnahmen (bspw. spazierengehen) oder hauswirtschaftlichen Aspekten (Wäsche waschen) zu unterstützen. Die Pflege erfolgt somit in einer vertrauten Umgebung und orientiert sich an den individuellen Bedürfnissen.
Für wen ist die ambulante Pflege geeignet?
Die Unterstützung durch einen mobilen Pflegedienst ist ideal für Menschen, die trotz erster gesundheitlicher Einschränkungen in ihrem Zuhause bleiben möchten. Besonders geeignet ist sie für Personen, die zwar Hilfe beim Meistern ihres Alltags benötigen, aber keine Rund-um-die-Uhr-Betreuung brauchen. Auch für Pflegebedürftige, deren Angehörige nicht die gesamte häusliche Pflege leisten können, kann die ambulante Pflege eine sinnvolle Unterstützung sein.
Vorteile der ambulanten Pflege
Folgende Vorteile bietet die ambulante Pflege zu Hause gegenüber dem Pflegeheim:
- Pflegebedürftige können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben
- Mehr Selbstständigkeit und Autonomie
- Individuelle Betreuung, angepasst an persönliche Bedürfnisse
- Entlastung der Angehörigen bei der Pflege
- Flexibilität bei der Wahl der Pflegezeiten und -leistungen
- Vermeidung der hohen Kosten für stationäre Pflege
Wie kann die ambulante Pflege finanziert werden?
Die Finanzierung der ambulanten Pflege erfolgt in der Regel über die Pflegeversicherung. Liegt ein anerkannter Pflegegrad (2-5) vor, können Pflegesachleistungen beantragt werden, um die Pflegekosten abzudecken. Außerdem ist in einigen Fällen auch eine Kombination mit dem Pflegegeld möglich, wenn bei der häuslichen Pflege auch Angehörige beteiligt sind.
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Alternative Nr. 2: Die Tagespflege
Die Tagespflege bietet pflegebedürftigen Menschen als teilstationäre Pflegeform die Möglichkeit, tagsüber in einer speziellen Pflegeeinrichtung betreut zu werden, während sie abends und über Nacht zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung bleiben. Die Pflegeeinrichtungen bieten professionelle Betreuung, ein kurzweiliges Tagesprogramm sowie Unterstützung bei der Körperpflege und den Mahlzeiten. Die Tagespflege entlastet somit Angehörige und gibt Pflegebedürftigen Struktur und Abwechslung.
Für wen ist die Tagespflege geeignet?
Die Tagespflege richtet sich an Menschen, die eine intensive Betreuung benötigen, jedoch weiterhin zu Hause leben möchten und keine ganztägige Versorgung brauchen. Sie eignet sich daher besonders für Pflegebedürftige, deren Angehörige tagsüber arbeiten oder eine Verschnaufpause brauchen. Für Demenzkranke bietet die Tagespflege eine sichere und betreute Umgebung, die gleichzeitig soziale Kontakte ermöglicht.
Vorteile der Tagespflege
Folgende Vorteile bietet die Tagespflege gegenüber dem Pflegeheim:
- Stunden- oder tageweise Betreuung tagsüber
- Pflegebedürftige können den Abend / die Nacht nach wie vor zu Hause verbringen
- Lebensumstände können zu großen Teilen beibehalten werden
- Entlastung der pflegenden Angehörigen
- Soziale Interaktion, gemeinsame Mahlzeiten und Beschäftigungsangebote für Pflegebedürftige, die der Vereinsamung entgegenwirken
- Strukturierter Tagesablauf und regelmäßige Betreuung, inkl. Pflege, Mahlzeiten und Freizeitaktivitäten
- Spezialisierte Pflegekräfte, die individuelle Bedürfnisse berücksichtigen
- Günstiger als die vollstationäre Unterbringung im Pflegeheim
Wie kann die Tagespflege finanziert werden?
Die Kosten für die Tagespflege können ab Pflegegrad 2 zu einem Großteil über die Pflegeversicherung abgedeckt werden. Pflegebedürftigen steht jeden Monat ein zusätzliches Budget zur Verfügung, das für die Tagespflege eingesetzt werden kann. Dieses Budget ist zusätzlich zu Pflegegeld oder Pflegesachleistungen nutzbar, sodass die ambulante Versorgung zu Hause und die Tagespflege kombiniert werden können.
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Alternative Nr. 3: Betreutes Wohnen
Das Betreute Wohnen kombiniert eine seniorengerechte barrierefreie Wohnung mit der Sicherheit, bei Bedarf rund um die Uhr Unterstützung durch das professionelle Pflegepersonal vor Ort zu erhalten. Die Bewohner leben in eigenen, selbst eingerichteten Wohnungen innerhalb des advita Hauses und können je nach Bedarf verschiedene Serviceleistungen wie Hausnotruf, pflegerische Hilfe oder Unterstützung im Haushalt in Anspruch nehmen. Das Ziel ist es, die Eigenständigkeit so lange wie möglich zu bewahren.
Für wen ist das Betreute Wohnen geeignet?
Betreutes Wohnen ist ideal für ältere Menschen, die noch weitgehend selbstständig sind und keine oder nur wenig Unterstützung bei alltäglichen Aufgaben benötigen. Es ist zudem für Senioren geeignet, die sichergehen wollen, dass Hilfe jederzeit zur Stelle ist und sie sich um ihre Versorgung im Notfall keine Sorgen machen müssen. Und auch für diejenigen, die soziale Kontakte suchen und der Vereinsamung vorbeugen wollen, finden im Betreuten Wohnen eine gute Alternative zum Pflegeheim.
Vorteile des Betreuten Wohnens
Folgende Vorteile bietet das Betreute Wohnen gegenüber dem Pflegeheim:
- Eine eigene, altersgerechte Wohnung
- Mehr Selbstständigkeit
- Flexibler Zugang zu Pflege- und Unterstützungsdiensten je nach Bedarf
- Soziale Kontakte und gemeinschaftliche Aktivitäten in der Wohnanlage
- Keine Verpflichtung zur dauerhaften Nutzung von Pflegeleistungen
- Günstiger als der Aufenthalt im Pflegeheim
Wie kann Betreutes Wohnen finanziert werden?
Die Kosten für das Betreute Wohnen setzen sich aus der Miete für die Wohnung und zusätzlichen, in Anspruch genommenen Serviceleistungen zusammen. Die Pflege- und Unterstützungsleistungen können hingegen über die Pflegeversicherung abgedeckt werden, sofern ein anerkannter Pflegegrad vorliegt. Die Miete und Grundleistungen müssen in der Regel selbst getragen werden, wobei unter Umständen Wohngeld oder andere Zuschüsse beantragt werden können.

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Alternative Nr. 4: Die Pflege-WG
In einer Pflege-WG leben mehrere pflegebedürftige Personen zusammen in einer größeren Wohnung oder einem Haus. Jeder Bewohner hat ein eigenes Zimmer als persönlichen Rückzugsort, während Küche, Wohnbereich und Badezimmer gemeinsam genutzt werden. Eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung ist durch unseren ambulanten Pflegedienst vor Ort sichergestellt. Diese Wohnform bietet eine familiäre Atmosphäre und fördert die Selbstbestimmung der Bewohner.
Pflege-Wohngemeinschaft: Die Alternative zum Pflegeheim bei Demenz
Eine Pflege-WG eignet sich besonders für Menschen, die ihren Alltag nach wie vor selbst gestalten möchten. Sie ist außerdem eine gute Option für Pflegebedürftige, die sich in der Gemeinschaft wohl fühlen oder unter Erkrankungen wie Demenz leiden, bei denen ein vertrautes, familienähnliches Umfeld wichtig ist. Auch für Menschen, die gerne in Gesellschaft leben, bietet diese Wohnform Vorteile.
Vorteile der Pflege-WG
Folgende Vorteile bietet eine Pflege-Wohngemeinschaft gegenüber dem Pflegeheim:
- Familiäre Atmosphäre und soziale Kontakte in kleiner Gemeinschaft
- Mehr Selbstbestimmung und Flexibilität bei der Gestaltung des Alltags
- Eigenes, selbst eingerichtetes Zimmer
- Individuelle Betreuung durch festes Pflegepersonal jederzeit möglich
- Besonders geeignet für Demenzkranke aufgrund eines sicheren und vertrauten Umfeldes
- Angehörige können in den Alltag der Pflegebedürftigen integriert werden
Wie kann eine Pflege-WG finanziert werden?
Die Kosten für die Pflege-WG setzen sich aus der Miete und den Pflegeleistungen zusammen. Die Miete wird privat gezahlt, während Pflege- und Unterstützungsleistungen zum Teil über die Pflegeversicherung abgerechnet werden können. Bewohner haben Anspruch auf Pflegesachleistungen, und auch Pflegegeld kann gezahlt werden. Hinzu kommt der Wohngruppenzuschlag in Höhe von 224 Euro im Monat, wenn mindestens drei Bewohner einen Pflegegrad haben und maximal 12 Bewohner in der Pflege-WG leben.

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Alternative Nr. 5: Die Intensivpflege
Die außerklinische Intensivpflege richtet sich an Menschen, die aufgrund schwerer gesundheitlicher Einschränkungen eine kontinuierliche medizinische und pflegerische Versorgung benötigen. Sie kann sowohl im häuslichen Umfeld einer Intensivpflege-Wohngemeinschaft als auch in speziellen Intensivpflege- Zentren stattfinden. Mithilfe moderner Medizintechnik und professioneller Pflegekräfte wird eine sichere und individuelle Betreuung gewährleistet, um die Lebensqualität der Betroffenen zu erhalten, ihre Individualität zu maximieren und ihnen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.
Für wen ist Intensivpflege geeignet?
Intensivpflege ist für Menschen geeignet, die auf eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung angewiesen sind, etwa durch künstliche Beatmung, nach schwerwiegenden Unfällen oder bei chronischen Krankheiten. Besonders nach langen Aufenthalten in Krankenhäusern oder Rehakliniken bietet die Intensivpflege im eigenen Zuhause oder in spezialisierten Einrichtungen eine Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen und ein geregeltes Leben zu führen. Sie eignet sich somit für Personen, die trotz schwerer Pflegebedürftigkeit in einer wohnlichen Umgebung und Atmosphäre leben möchten.
Vorteile der Intensivpflege
Folgende Vorteile bietet die außerklinische Intensivpflege gegenüber dem Pflegeheim:
- Individuellere Betreuung durch professionelle Fachkräfte rund um die Uhr
- Kombination aus medizinischer Versorgung und wohnlicher Atmosphäre
- Leben in familiären Pflege-WG oder innovativen Intensivpflegezentren
- Maximale Sicherheit durch moderne Medizintechnik
- Mehr Selbstbestimmung, Individualität und Lebensqualität außerhalb von Krankenhäusern
Wie kann die Intensivpflege finanziert werden?
Die Kosten für die stationäre Intensivpflege werden in der Regel weitgehend von den Krankenkassen übernommen, insbesondere seit einer gesetzlichen Neuregelung im Jahr 2020. Die Bewohner müssen nur Privatleistungen, wie Friseur oder Fußpflege, selbst tragen. Pflegesachleistungen und zusätzliche Pflegehilfsmittel können ebenfalls über die Pflegeversicherung abgerechnet werden.
Die genannten Alternativen zum Pflege- oder Altenheim bieten insgesamt mehr Flexibilität und Selbstbestimmung, sodass Pflegebedürftige in einer vertrauten Umgebung bleiben können. Je nach individuellem Bedarf sind die ambulante Pflege, das Betreute Wohnen oder eine Pflege-WG passende Optionen, die eine persönliche Betreuung und das Knüpfen sozialer Kontakte ermöglichen. Für weiterführende Informationen oder Unterstützung bei der Entscheidung über die passende Pflegeform können Sie sich jederzeit an unsere advita Pflege-Beratung wenden.