Checkliste für Umzug ins Pflegeheim und andere Pflegeeinrichtungen

Wenn die Pflege in den eigenen vier Wänden nicht mehr möglich ist, führt meist kein Weg an einem Umzug in eine Pflegeeinrichtung vorbei. Dieser wichtige Schritt bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, die frühzeitig geklärt werden sollten. 

Um den Übergang so reibungslos wie möglich zu gestalten, umfasst die folgende Checkliste alle notwendigen Schritte – von der Klärung der finanziellen Aspekte über die Vorbereitung und Auflösung Ihres bisherigen Zuhauses bis hin zur Eingewöhnung in Ihrem neuen Umfeld. So können Sie den neuen Lebensabschnitt gut vorbereitet und mit einem klaren Überblick beginnen.

Vor dem Umzug in eine Pflegeeinrichtung

Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung ist ein bedeutender Schritt, der eine umfassende Vorbereitung erfordert. Es ist wichtig, sich im Vorfeld um verschiedene organisatorische und praktische Aspekte zu kümmern, um sicherzustellen, dass alle relevanten Angelegenheiten geklärt sind. Im Folgenden werden die wesentlichen Schritte und Überlegungen vorgestellt, um sicherzustellen, dass man auf den Umzug gut vorbereitet ist.

1) Finanzielle Regelungen für den Aufenthalt in einer Pflegeeinrichtung

Die finanziellen Aspekte des Aufenthalts in einer Pflegeeinrichtung erfordern eine frühzeitige Auseinandersetzung mit den Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten, um eine gut durchdachte Planung zu gewährleisten.

  • Anfallende Kosten für Pflegeheim, Betreutes Wohnen, Intensivpflege oder Pflege-WG besprechen und mehrere Angebote einholen, da es gravierende Preisunterschiede gibt
  • Überblick über die Finanzierungsmöglichkeiten von Pflegeeinrichtungen verschaffen
  • Antrag auf Feststellung von Pflegebedürftigkeit bei der Pflegekasse stellen, sofern kein anerkannter Pflegegrad vorliegt 
  • Antrag auf vollstationäre Pflege bei der Pflegekasse stellen, wenn ein anerkannter Pflegegrad vorliegt (bei Umzug ins Pflegeheim oder bei stationärer Intensivpflege)
  • Antrag auf „Zuschuss für Maßnahmen zur Verbesserung des individuellen Wohnumfeldes“ bei der Pflegekasse stellen, um einen Zuschuss für den Umzug zu bekommen
  • Evtl. Antrag auf „Hilfe zur Pflege“ (Sozialhilfe) beim Sozialamt stellen, wenn Einkommen, Vermögen und Rente nicht zur Kostendeckung reichen.

Entdecken Sie den passenden Standort von advita in Ihrer Nähe

JETZT FINDEN

2) Das bisherige Zuhause auf den Umzug in die Pflegeeinrichtung vorbereiten und auflösen

Das alte Zuhause aufzugeben, ist ein sehr emotionaler Schritt, der gut geplant werden sollte. Es geht darum, den Wohnraum rechtzeitig aufzulösen, persönliche Gegenstände zu sortieren und wichtige Dinge für den Umzug in die Pflegeeinrichtung vorzubereiten. Beim Betreuten Wohnen fällt der Umzug zumindest etwas leichter, da man eine ganze Wohnung bezieht und als Mieter alle seine Möbel und Gegenstände mitbringen kann. 

Zwar kann es noch einige Zeit dauern, bis Sie in die Senioreneinrichtung umziehen, allerdings zahlt sich ein frühzeitiger Start am Ende aus. 

  • Wohnung termingerecht kündigen (in der Regel 3 Monate vor dem Umzug in eine Pflegeeinrichtung)
  • Wohnungsübergabetermin mit dem Vermieter vereinbaren
  • Notwendige Reparaturen / Renovierungsarbeiten absprechen und organisieren
  • Mit der Einrichtungsleitung klären, welche Möbel mitgebracht werden können, um sich das Zimmer behaglich machen zu können (beim Betreuten Wohnen nicht nötig)
  • In Erfahrung bringen, ob Haustiere erlaubt sind; andernfalls ein neues Zuhause finden
  • Absprechen, welche Dokumente benötigt werden
  • Kopien von den wichtigsten Dokumenten machen
  • Wohnung / Haus, Keller, Garage und Dachboden entrümpeln oder Entrümpelungsfirma beauftragen, wenn man selbst nicht mehr in der Lage dazu ist
  • Übrigen Hausrat verkaufen, verschenken, entsorgen oder spenden (beim Betreuten Wohnen nicht nötig)
  • Umzug und ggfs. Umzugsunternehmen organisieren

3) Vor dem Umzug ins Pflegeheim bestehende Verträge kündigen

Beim Umzug ins Pflegeheim, Betreute Wohnen oder in eine Pflege-WG ist es wichtig, bestehende Verträge zu überprüfen und diejenigen zu kündigen, die Sie nicht mehr benötigen. Dadurch lassen sich unnötige Kosten vermeiden und der Übergang in die neue Lebenssituation wird einfacher. Folgende Verträge sollten gekündigt werden:

  • Mietvertrag von Wohnung oder Haus
  • Energieversorgung (Gas, Wasser, Strom)
  • Rundfunkbeitrag (GEZ), da Heimbewohner keine GEZ bezahlen müssen
  • Kabelanschluss
  • Telefon und Internet
  • Mit der Wohnung zusammenhängende Daueraufträge bei der Bank
  • Ambulanter Pflegedienst entsprechend der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist
  • Mahlzeitendienst (sofern genutzt)
  • Hausnotruf (sofern vorhanden)
  • Pflegehilfsmittel-Abonnement (nicht jedoch bei einem Umzug ins Betreute Wohnen oder in eine Pflege-WG, da diese hier weiter bis zu 42 Euro pro Monat in Anspruch genommen werden können)
  • Hilfsmittel zurückgeben (bspw. ein Pflegebett), die nicht mit in die Pflegeeinrichtung kommen
  • Vereinsmitgliedschaften (bei Verbleib die neue Adresse mitteilen)

Beratungstermin bei advita vereinbaren

JETZT KONTAKTIEREN

4) Adressänderungen mitteilen

Wenn Sie in ein Pflegeheim oder eine alternative Wohnform einziehen, sollten Sie prüfen, von wem Sie Post bekommen und die wichtigsten Stellen über Ihre neue Anschrift informieren. Dadurch stellen Sie sicher, dass Ihre Post weiterhin zuverlässig zugestellt wird und alle relevanten Institutionen auf dem neuesten Stand sind. Hier sollten Sie die neue Adresse unbedingt hinterlegen:

  • Familie, Freunde und Nachbarn
  • Kranken-, Pflege- und Rentenkasse
  • Behandelnde Ärzte und Therapeuten (und besprechen, ob Betreuung weiterhin möglich ist)
  • Bank(en)
  • Versicherungen
  • Finanzamt
  • Gemeinde- oder Stadtverwaltung bzw. Einwohnermeldeamt
  • Zeitungsverlage für Zeitungs- und Zeitschriftenabos
  • Nachsendeantrag bei der Post

5) Versicherungen kündigen oder Adressen ändern

Es ist außerdem wichtig, die bestehenden Versicherungen zu prüfen. Je nach Situation sollten entweder Adressänderungen vorgenommen oder nicht mehr benötigte Verträge gekündigt werden, um die Versicherungen auf den neuen Lebensabschnitt abzustimmen.

  • Hausratversicherung: kündigen
  • Private Haftpflichtversicherung: neue Adresse mitteilen, da diese auch in der Pflegeeinrichtung Schäden absichert
  • Sterbegeldversicherung: neue Adresse mitteilen
  • Private Kranken- und Pflegeversicherung: neue Adresse mitteilen

advita-Niederlassung in Ihrer Region finden

JETZT ENTDECKEN

6) Unterlagen für die Pflegeeinrichtung zusammentragen

Vor dem Umzug in eine Pflegeeinrichtung sollten Sie alle wichtigen Unterlagen zusammenstellen. Dazu gehören medizinische Dokumente, persönliche Papiere und Versicherungsunterlagen, die im neuen Zuhause benötigt werden. Manche werden im Original benötigt, andere können wiederum als Kopie ausreichen, während Sie die Originale sicher aufbewahren.

  • Ärztliche Verordnungen (z. B. An- und Ausziehen von Kompressionsstrümpfen oder medizinische Fußpflege bei Diabetikern)
  • Beleg Zuzahlungsbefreiung (im Original)
  • Berichte und Befunde von Ärzten, Krankenhäusern und Reha-Kliniken, inkl. MRT und Röntgenbilder
  • Bescheid anerkannter Pflegegrad
  • Bestattungsvorsorge
  • Betreuerausweis (falls Betreuer beauftragt ist)
  • Betreuungsverfügung
  • Diagnosen
  • Familienstammbuch (sofern vorhanden)
  • Liste der behandelnden Ärzte
  • Medikamentenplan
  • Medizinische Ausweise (Allergiepass, Blutdruckpass, Blutgerinnungspass, Brillenpass, Defibrillatorpass, Diabetikerpass, Herzschrittmacherpass, Impfpass, Zahnarzt-Bonusheft)
  • Patientenverfügung
  • Personalausweis (im Original)
  • Pflegedokumentation eines mobilen Pflegedienstes (falls zuvor in Anspruch genommen)
  • Pflegegutachten des Medizinischen Dienstes
  • Rentenbescheide
  • Schwerbehindertenausweis (im Original)
  • Testament
  • Ummeldung Einwohnermeldeamt
  • Versichertenkarte der Krankenkasse (im Original)
  • Versicherungspolicen
  • Vorsorge- und Generalvollmacht

7) Hilfsmittel berücksichtigen

Stellen Sie sicher, dass Sie auch Ihre notwendigen Hilfsmittel mitnehmen. Falls bestimmte Hilfsmittel, die von der Krankenkasse gestellt wurden, nicht mehr benötigt werden, sollte deren Rückgabe rechtzeitig organisiert werden. Folgende Hilfsmittel sollten Sie bedenken:

  • Elektromobil
  • Rollator, Gehstöcke und Krücken
  • Rollstuhl
  • Schienen und orthopädische Korsette
  • Hörgerät
  • Sauerstoffgerät
  • Stomaversorgung (inkl. Stomaprodukte)

Finden Sie den passenden Standort von advita in Ihrer Nähe

JETZT ENTDECKEN

8) Persönliche Gegenstände für die Pflegeeinrichtung einpacken

Wenn Sie in eine Pflege-WG oder ein Pflegeheim einziehen, wählen Sie persönliche Gegenstände aus, die im neuen Zuhause Vertrautheit schaffen. Diese tragen nämlich dazu bei, eine wohnliche und angenehme Atmosphäre in der Senioreneinrichtung zu schaffen. Denken Sie unbedingt an folgende persönlichen Gegenstände:

  • Brillen (Lesebrille, Sonnenbrille) und andere Sehhilfen
  • Zahnprothesen
  • Nacht- und Unterwäsche
  • Socken, Strümpfe, Strumpfhosen, Kompressionsstrümpfe
  • Morgenmantel, Hausanzug und Jogginganzug
  • Kleidung (Hosen, Röcke, Blusen, Hemden, T-Shirts, Kleider)
  • Jacken und Mäntel
  • Mützen, Hüte, Schals, Handschuhe
  • Schuhe und rutschfeste Hausschuhe
  • Taschen, Handtaschen und Rucksäcke
  • Kalender
  • Erinnerungsstücke / Lieblingsstücke
  • Bilder und Fotoalben
  • Bücher
  • Bargeld
  • Hygieneartikel (bspw. Deo, Shampoo, Duschgel, Spiegel, Cremes, Rasierer)
  • Nagelfeile und Nagelschere
  • Waschlappen und Handtücher
  • Eventuell Bettwäsche und eigene Matratze 
  • Möbel, die mitgebracht werden können (bspw. Regale, Sessel, Kommode)
  • Eventuell etwas Geschirr, das auf dem Zimmer genutzt werden kann
  • Unterhaltungselektronik wie Fernseher, Radio, Laptop und CD- oder Plattenspieler
  • Kleine Kaffeemaschine

Wenn Sie hingegen ins Betreute Wohnen wechseln, dann müssen Sie sich nicht auf ein paar wenige Gegenstände beschränken, sondern können Ihren gesamten Hausstand mitnehmen.

Der Umzug ins Pflegeheim

Zunächst müssen Sie entscheiden, ob der Umzug ins Pflegeheim, Betreute Wohnen oder die Pflege-WG von Ihnen selbst bzw. zusammen mit der Familie organisiert wird. Alternativ können Sie auch ein Umzugsunternehmen beauftragen. Wenn Sie sich für die Unterstützung durch die Familie entscheiden, bleiben Sie stets im Dialog. Besprechen Sie gemeinsam, welche Gegenstände mit Ihnen umziehen sollen, und klären Sie die Details, wie und wann der Umzug erfolgen wird.

Sollten Sie ein Umzugsunternehmen in Anspruch nehmen, holen Sie mindestens drei Angebote ein und ziehen Sie eventuell Spezialisten für Seniorenumzüge in Betracht. Auch hier ist eine kontinuierliche Kommunikation wichtig, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Gegenstände berücksichtigt und ordnungsgemäß transportiert werden.

In der Pflegeeinrichtung ankommen

Nachdem Sie in der Pflegeeinrichtung angekommen sind, gibt es einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten, um sich schnell und reibungslos in Ihrem neuen Zuhause einzuleben:

  • Das Pflegepersonal über gesundheitliche Einschränkungen und Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen müssen, informieren
  • Nicht benötigte Originaldokumente an einem sicheren Ort aufbewahren oder einer Vertrauens-, Vertretungs- oder Betreuungsperson übergeben
  • Evtl. Namensetiketten in der Kleidung und an Textilien anbringen (bei manchen Pflegeeinrichtungen Pflicht)
  • Gewohnheiten beibehalten, um sich schneller einzugewöhnen

Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung erfordert eine gründliche Vorbereitung, um alle organisatorischen, finanziellen und persönlichen Aspekte zu klären. Von der Kündigung bestehender Verträge über die Packliste für persönliche Gegenstände bis hin zur Zusammenstellung wichtiger Unterlagen – jede Phase ist wichtig für einen gelungenen Übergang. 

Bei Fragen zu Betreutem Wohnen und Pflege-Wohngemeinschaften steht Ihnen außerdem unsere advita Pflege-Beratung gerne zur Seite. Kontaktieren Sie uns, um Unterstützung und individuelle Beratung zu erhalten.

advita-Niederlassung in Ihrer Region finden

JETZT ENTDECKEN