Oberschenkelhalsbruch bei Senioren: Risiken, Ursachen und Pflegeoptionen

Im Alter wird das Risiko von Stürzen zu einer ernsthaften Herausforderung, die nicht nur die Lebensqualität der Senioren beeinträchtigen, sondern auch zu gravierenden Verletzungen führen kann. Ein solches Ereignis ist der Oberschenkelhalsbruch, der oft aus einem scheinbar harmlosen Stolpern und einem leichten Sturz resultiert. 

Diese Verletzung betrifft besonders ältere Menschen, deren Knochen aufgrund des Alters und infolge von Erkrankungen wie Osteoporose brüchiger geworden sind. Die Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs sind weitreichend und können eine langwierige Rehabilitation und im schlimmsten Fall eine Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. 

In diesem Zusammenhang ist es wichtig, präventive Maßnahmen zu ergreifen und sich über geeignete Pflegeoptionen zu informieren, um die Selbstständigkeit und Lebensqualität so lange wie möglich zu bewahren.

Was ist ein Oberschenkelhalsbruch?

Unter einem Oberschenkelhalsbruch, der auch Schenkelhalsfraktur genannt wird, versteht man einen Bruch im oberen Teil des Oberschenkelknochens nahe dem Hüftgelenk. Durch Gewalteinwirkung, beispielsweise einen leichten Sturz auf die Hüfte, bricht der abgewinkelte Oberschenkelhals zwischen dem kugeligen Kopf und dem großen Rollhügel des Oberschenkelknochens. 

Dieser Bruch betrifft oft ältere Menschen, da ihre Knochen durch Osteoporose oder altersbedingten Knochenschwund bruchanfälliger sind. In den meisten Fällen kann das betroffene Bein das Gewicht des Körpers nicht mehr tragen und die Betroffenen haben starke Schmerzen in Hüfte und Leiste, was die Mobilität erheblich einschränkt. Häufig ist eine Operation erforderlich, gefolgt von intensiven Rehamaßnahmen inklusive Physiotherapie.

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Ursachen und Symptome eines Oberschenkelhalsbruches

Ein Oberschenkelhalsbruch tritt häufig bei älteren Menschen ab 65 Jahren auf, da ihr Sturz- und Verletzungsrisiko in der Regel höher ist als bei jungen Menschen. Die Ursachen dafür sind:

  • Ein unsicherer Gang
  • Eingeschränktes Sehvermögen
  • Schwindelgefühle
  • Eine geringere Knochendichte 
  • Erhöhtes Risiko für Osteoporose (Knochenschwund), vor allem bei Frauen

Schon ein simples Stolpern, das bei Senioren leicht zu einem Sturz führt – sei es im Haushalt, beim Einkaufen oder einem Spaziergang –, kann bereits zu einem Oberschenkelbruch führen. Zu den typischen Symptomen dieser Verletzung gehören:

  • Starke Schmerzen in der Hüfte und Leiste, die bis in Becken und Bein ausstrahlen
  • Verkürztes, nach oben verschobenes Bein
  • Nach außen verdrehtes Bein
  • Blutergüsse oder Schwellungen über dem Hüftgelenk
  • Eingeschränkte Beweglichkeit
  • Schwierigkeiten beim Gehen, Stehen und Treppensteigen

Ein Oberschenkelhalsbruch sollte schnellstmöglich ärztlich behandelt werden, um Folgeschäden zu vermeiden und die Mobilität so gut wie möglich wiederherzustellen.

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Oberschenkelhalsbruch vorbeugen: So geht‘s

Bei älteren Menschen sind Stürze und die damit einhergehenden Folgen wie ein Oberschenkelhalsbruch in vielen Fällen vermeidbar. Um das Risiko eines Sturzes zu verringern, reichen bereits kleine Maßnahmen aus. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Altersgerechte Wohnungsgestaltung inklusive Haltegriffen im Badezimmer, rutschfesten Teppichen und guter Beleuchtung in allen Räumen
  • Entfernen von Stolperfallen wie losen Kabeln, Türschwellen und rutschigen Teppichen
  • Tragen von rutschfesten Hausschuhen oder Stolpersocken zu Hause und an das Wetter angepasstes Schuhwerk draußen
  • Verwenden von Gehhilfen wie Rollatoren und Sturzhosen mit Hüftpolsterung
  • Regelmäßige Untersuchungen von Augen und Ohren für besseres Sehen und die Kontrolle von Schwindelgefühlen
  • Ausgewogene Ernährung inklusive Vitamin D und Kalzium zur Vorbeugung von Osteoporose
  • Regelmäßige Bewegung wie Spaziergänge, Gymnastik und gezielte Übungen verbessern Muskulatur, Gleichgewicht, Stabilität und Beweglichkeit
  • Knochendichtemessung zur Diagnose und Behandlung von Osteoporose
  • Nebenwirkungen und Dosierungen von Medikamenten ärztlich überprüfen lassen, um Schwindel, Müdigkeit und Sturzrisiko zu reduzieren
  • Behandlung von Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes, um Stürze in der Folge zu vermeiden

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Behandlung eines Oberschenkelhalsbruches

Wenn Ihr Angehöriger doch einmal gestürzt ist, sollte er sofort ärztlich untersucht werden, um zu verhindern, dass ein möglicher Oberschenkelhalsbruch unbemerkt bleibt und der Hüftkopf durch eine gestörte Durchblutung abstirbt. Ist niemand sonst zu Hause, kann ein Hausnotruf hilfreich sein, um schnelle Hilfe zu gewährleisten, da sich der Betroffene möglichst nicht bewegen sollte. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine bessere Behandlung und verringert das Risiko von Komplikationen im weiteren Verlauf. 

Der Arzt wird zunächst überprüfen, ob die typischen Symptome und Anzeichen eines Oberschenkelhalsbruchs vorliegen. Anschließend wird in der Regel meist eine Röntgenaufnahme gemacht, um die Situation besser beurteilen zu können und die ursprüngliche Diagnose abzusichern. 

Hüftoperation bei Oberschenkelhalsbruch

Bestätigt sich der Verdacht auf einen Oberschenkelhalsbruch, ist in den meisten Fällen eine Hüftoperation notwendig, da eine Ruhigstellung des Beins, Schmerzmittel und Krankengymnastik selten ausreichen. Es gibt zwei Operationsmöglichkeiten: die hüftkopferhaltende OP, die oft bei jüngeren und mobileren Patienten angewendet wird, und die hüftkopfersetzende OP, die meist bei älteren Menschen durchgeführt wird. 

Bei der hüftkopferhaltenden Operation bleibt der Hüftkopf erhalten, und es werden nur die Bruchstellen mit Schrauben und Platten fixiert, was eine schnellere Genesung und weniger Einschränkungen bei der Mobilität ermöglicht. Im Gegensatz dazu wird bei der hüftkopfersetzenden OP der Oberschenkelkopf (Endoprothese) oder das gesamte Hüftgelenk (Totalendoprothese) durch einen künstlichen Gelenkersatz ersetzt, was besonders in Fällen von schwerer Osteoporose, Gelenkverschleiß oder umfangreichen Schäden notwendig ist.

Natürlich besteht auch ein gewisses Risiko bei der Operation, das vom Alter und bestehenden Vorerkrankungen abhängt. Mögliche Komplikationen sind Nachblutungen, Verletzungen von Gefäßen oder Nerven, Wundheilungsstörungen, Infektionen und Thrombosen.

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Rehabilitation nach einem Oberschenkelhalsbruch

Bei einem Oberschenkelhalsbruch beginnt die Rehabilitation in der Regel bereits im Krankenhaus, wo die Patienten etwa 1 bis 2 Wochen bleiben. Bereits innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Operation starten sie mit krankengymnastischen Übungen, die von Physiotherapeuten angeleitet werden, und versuchen, erste Schritte zu machen. Ziel dieser Übungen ist es, eine schnelle Wiederbelastung zu ermöglichen und eine Bettlägerigkeit zu verhindern.

Nach der Akutbehandlung im Krankenhaus folgt eine mehrwöchige Rehabilitationsphase in einer ambulanten oder stationären Einrichtung. Hier liegt der Fokus auf dem Training von Kraft sowie dem Üben von Beweglichkeit und einem sicheren, stabilen Gang. Auch alltägliche Aktivitäten werden in der Reha geübt, um sicherzustellen, dass die Patienten sich weiterhin selbst versorgen können und nicht pflegebedürftig werden. 

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein Oberschenkelhalsbruch in einigen Fällen zu bleibenden Einschränkungen führen kann, die letztlich die Pflegebedürftigkeit nach sich ziehen. Sollte dies der Fall sein, gibt es jedoch einige Möglichkeiten, wie mit den Einschränkungen im Alltag umgegangen werden kann. 

Pflegeoptionen nach einem Oberschenkelhalsbruch

Sollte nach einem Oberschenkelhalsbruch eine Pflegebedürftigkeit eintreten, stehen verschiedene Pflegeoptionen zur Verfügung, die auf die individuellen Bedürfnisse und den Pflegegrad des Patienten zugeschnitten sind. Nach einem Oberschenkelhalsbruch in ein Pflegeheim umzuziehen, ist in den seltensten Fällen notwendig.

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Ambulante Pflege

Ein mobiler Pflegedienst ermöglicht es pflegebedürftigen Menschen, nach einer Reha in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben. Die Pflegekräfte kommen dabei regelmäßig zu den Patienten nach Hause, um sie bei alltäglichen Aufgaben wie der Körperpflege, der Medikamentengabe oder der Haushaltsführung zu unterstützen. Diese Art der Pflege bietet den Vorteil, dass der Patient seine Selbstständigkeit weitgehend bewahren kann und in einem vertrauten Umfeld bleibt, was oft positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Genesung hat. Der mobile Pflegedienst kann individuell angepasst werden, sodass die Frequenz und der Umfang der Leistungen je nach Bedarf variieren. Dies fördert ein hohes Maß an Lebensqualität und Zufriedenheit.

Betreutes Wohnen

Das Betreute Wohnen bietet eine attraktive Option für pflegebedürftige Menschen, die nach wie vor in einer eigenen Wohnung bleiben möchten, jedoch ein wenig Unterstützung benötigen. Die Bewohner leben in altersgerechten Wohnungen und haben die Möglichkeit, verschiedene Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, wie beispielsweise eine Unterstützung bei der täglichen Pflege oder Hilfe im Haushalt. Diese Wohnform ermöglicht es den Bewohnern, weitgehend unabhängig zu bleiben, während sie gleichzeitig die Sicherheit und Unterstützung einer betreuten Umgebung genießen. Zudem gibt es oft gemeinschaftliche Angebote wie Freizeitaktivitäten, die den sozialen Austausch fördern und das Wohlbefinden der Bewohner steigern.

Pflege-WG

In einer Pflege-Wohngemeinschaft leben mehrere pflegebedürftige Menschen mit ähnlichem Pflegegrad zusammen, was eine familiäre und gemeinschaftliche Atmosphäre schafft. Diese Wohnform ermöglicht es den Bewohnern, soziale Kontakte zu pflegen und aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunehmen, was sich positiv auf ihre psychische Gesundheit auswirken kann. Die Betreuung erfolgt durch Fachkräfte, die vor Ort sind und den Bewohnern bei Bedarf helfen. Dadurch wird die Selbstständigkeit gefördert, während gleichzeitig eine umfassende Pflege gewährleistet ist. Pflege-WGs bieten individuelle Rückzugsorte, sodass die Bewohner sowohl Gemeinschaft als auch Privatsphäre genießen können, was für ein harmonisches und erfülltes Leben sorgt.

Wenn Sie weitere Fragen zur Pflege nach einem Oberschenkelhalsbruch haben, steht Ihnen unsere advita Pflege-Beratung jederzeit gerne zur Verfügung. Wir unterstützen Sie dabei, die passende Pflegeoption zu finden und alle notwendigen Schritte zu klären. Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir sind für Sie da!

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