Demenz erkennen: Symptome, Behandlung und Pflegeformen

Demenz erkennen: Symptome, Behandlung und Pflegeformen

Die Demenz betrifft inzwischen viele ältere Menschen und stellt eine enorme Herausforderung für Betroffene und ihre Angehörigen dar. Diese fortschreitende Erkrankung des Gehirns beeinflusst das Gedächtnis, das Denkvermögen, die Orientierung und einige weitere Bereiche des Lebens. Die Symptome entwickeln sich oft schleichend, sodass sie anfangs kaum auffallen. Umso wichtiger ist es, frühzeitig auf Warnsignale zu achten und sich umfassend über die verschiedenen Pflege- und Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. 

In unserem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Demenzformen, erklären, wie Sie die Krankheit erkennen können, und stellen Ihnen verschiedene Pflegeoptionen vor, die dabei helfen können, den Alltag der Betroffenen so gut wie möglich zu gestalten.

Was ist Demenz?

Die Demenz ist eine fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die durch verschiedene degenerative (wie Alzheimer) und nicht-degenerative (wie Durchblutungsstörungen) Ursachen entstehen kann. Zu den häufigsten Symptomen gehören der Verlust von emotionalen, sozialen und geistigen Fähigkeiten, die im Laufe des Lebens erworben wurden. 

Betroffene haben zunehmend Schwierigkeiten mit dem Kurzzeitgedächtnis, dem Denkvermögen, der Orientierung sowie der Sprache. Auch das Urteilsvermögen und Verhalten können beeinträchtigt sein. Bei einigen Formen der Krankheit treten zudem Persönlichkeitsveränderungen auf. Demenz betrifft vor allem ältere Menschen, doch auch jüngere Personen können erkranken.

Alzheimer-Krankheit, die häufigste Form von Demenz

Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. Sie führt zum Absterben von Nervenzellen im Gehirn, was den fortschreitenden Verlust kognitiver Fähigkeiten zur Folge hat. Viele Betroffene ziehen sich im Verlauf der Krankheit zunehmend zurück und leben in einer eigenen, von der Realität abgekoppelten Welt.

Obwohl es bisher keine Heilung gibt, können Medikamente und Therapien das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen, die auftretenden Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend, um Betroffenen und Angehörigen rechtzeitig Unterstützung zu bieten und die optimale Pflege zu organisieren.

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Wie erkennt man eine Demenz? 

Demenz entwickelt sich oft schleichend und bleibt zu Beginn meist unbemerkt, da die Symptome über Jahre hinweg nur subtil auftreten. Besonders im Alter nimmt die Häufigkeit der Erkrankung zu. Frühwarnzeichen sollten bei älteren Angehörigen daher aufmerksam beobachtet werden, um frühzeitig handeln zu können. Im Folgenden werden zehn typische Symptome aufgeführt, die auf eine beginnende Demenz hinweisen können.

  1. Zunehmende Gedächtnisstörungen und Vergesslichkeit: Betroffene erinnern sich häufig nicht mehr an kürzlich Erlebtes, vergessen Verabredungen oder wiederholen dieselben Fragen mehrfach. 
  2. Mühe mit der Sprache und dem Schreiben: Es fällt den Betroffenen schwer, die passenden Worte zu finden, sie erfinden Wörter und Gespräche werden häufig unterbrochen, da ihnen inmitten des Satzes einfachste Begriffe nicht mehr einfallen.
  3. Schwierigkeiten beim Planen und der Problemlösung: Die Betroffenen benötigen für ihre Planung deutlich mehr Zeit als zuvor und bei alltäglichen Aufgaben wie dem Zubereiten von Mahlzeiten oder Bezahlen von Rechnungen treten Probleme auf.
  4. Räumliche und zeitliche Desorientierung: Betroffene finden sich plötzlich in ihrer vertrauten Umgebung nicht mehr zurecht, suchen in bekannten Einrichtungen ewig den Ausgang oder bringen Tageszeiten sowie Wochentage und Jahre durcheinander. 
  5. Durcheinanderbringen von Personen: Familienmitglieder oder enge Freunde werden zunehmend verwechselt oder nicht mehr erkannt.
  6. Verlegen von Gegenständen: Häufig werden Dinge an ungewöhnlichen Orten abgelegt, wie etwa der Schlüssel im Kühlschrank, was zu noch mehr Verwirrung führt.
  7. Veränderung der Persönlichkeit und ungewohntes Verhalten: Personen, die zuvor ruhig und zurückhaltend waren, zeigen plötzlich aggressives oder zur Situation unpassendes Verhalten.
  8. Eingeschränktes Urteilsvermögen: Entscheidungen über Geld, die richtige Kleidung zur jeweiligen Jahreszeit oder die Körperpflege werden unüberlegt getroffen.
  9. Wahnhafte Vorstellungen: Die Betroffenen entwickeln häufig falsche Überzeugungen, wie z. B. dass sie bestohlen wurden, obwohl sie den Gegenstand zuvor selbst verlegt haben.
  10. Antriebslosigkeit, Passivität und Verlust der Eigeninitiative: Die Motivation, Aktivitäten auszuführen oder geliebte Interessen zu verfolgen, nimmt deutlich ab.

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Pflege bei Demenz

Die Wahl der geeigneten Pflegeform für Menschen mit Demenz hängt von individuellen Bedürfnissen und dem Verlauf der Krankheit ab. Verschiedene Pflegeoptionen bieten unterschiedliche Vorteile, um den Betroffenen bestmöglich zu unterstützen. Bei advita bieten wir Ihnen die folgenden Pflegeformen.

Ambulanter Pflegedienst

Unser ambulanter Pflegedienst bietet Unterstützung im gewohnten Umfeld der Betroffenen. Die Pflegekräfte kommen regelmäßig bei ihnen vorbei, um bei alltäglichen Aufgaben wie der Körperpflege, dem Spazierengehen oder dem Haushaltsmanagement zu helfen. Diese Pflegeform ermöglicht es den Pflegebedürftigen mit Demenz, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und ihren Alltag möglichst selbstständig zu gestalten. Besonders wichtig ist, dass der ambulante Dienst flexibel auf die sich verändernden Bedürfnisse der Patienten eingeht und eine persönliche Betreuung bietet.

Tagespflege

Die Tagespflege richtet sich an Menschen mit Demenz, die tagsüber betreut werden müssen, aber abends in ihrem eigenen Zuhause bleiben möchten. In einer Tagespflegeeinrichtung erhalten die Betroffenen nicht nur professionelle Pflege, sondern pflegen auch soziale Kontakte und nehmen an Freizeitaktivitäten teil. Dies fördert ihre geistige und körperliche Aktivität und bietet den Angehörigen eine dringend benötigte Entlastung im Alltag. Die Tagespflege kann eine wertvolle Ergänzung zur ambulanten Pflege sein und dazu beitragen, den Demenzkranken eine strukturierte Tagesroutine zu bieten.

Pflege-WG

Unsere Pflege-Wohngemeinschaften sind ideal für Menschen mit Demenz geeignet und bieten ein gemeinschaftliches Wohnen in einem geschützten Umfeld. Diese Wohnform ermöglicht es den Bewohnern, in einer familiären Atmosphäre zu leben, die Sicherheit und Unterstützung bietet. Pflege-WGs sind oft auf die besonderen Bedürfnisse von Demenzkranken ausgerichtet und bieten eine 24-Stunden-Betreuung durch geschultes Personal vor Ort. Die gesellschaftliche Struktur fördert soziale Interaktionen und kann dazu beitragen, dass die Betroffenen sich sicher und geborgen fühlen. Diese Form der Pflege eignet sich besonders für Menschen, die eine intensivere Betreuung benötigen, aber nicht in einem klassischen Pflegeheim leben möchten.

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Ausprägungen und Formen von Demenz

Eine Demenz kann in verschiedenen Formen auftreten, die jeweils durch unterschiedliche Ursachen und Symptome geprägt sind. Zu den häufigsten zählen die Alzheimer-Krankheit, vaskuläre (gefäßbedingte) Demenzen, Lewy-Körperchen-Demenzen und frontotemporale Demenzen. Im Folgenden werden die einzelnen Formen kurz beleuchtet.

Alzheimer-Krankheit

Die Alzheimer-Krankheit ist die am häufigsten auftretende Form der Demenz. Etwa drei von vier Personen mit Demenz leiden an Alzheimer. Sie entsteht durch den fortschreitenden Abbau von Nervenzellen im Gehirn, was zu einem Verlust von Gedächtnis und Denkvermögen führt. Charakteristisch sind auch Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens.

Vaskuläre Demenzen 

Die vaskuläre Demenz entsteht durch Durchblutungsstörungen im Gehirn, etwa nach Schlaganfällen, Hirnblutungen oder aufgrund von Gefäßschäden. Die Symptome können je nach betroffener Hirnregion variieren, betreffen aber häufig das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, die Konzentration und die Bewegung. Etwa 15 % der Demenzen fallen unter diese Form.

Lewy-Körperchen-Demenzen

Diese Form der Demenz ist durch abnormale Proteinablagerungen in den Nervenzellen im Gehirn, sogenannte Lewy-Körperchen, gekennzeichnet. Neben Gedächtnisverlust treten hier oft visuelle Halluzinationen, Verwirrtheit und motorische Störungen, ähnlich der Parkinson-Krankheit, auf. Diese Form kann bei den Betroffenen auch zu starken Problemen beim Planen und Organisieren führen.

Frontotemporale Demenzen

Die frontotemporale Demenz betrifft vor allem die Stirn- und Schläfenlappen des Gehirns, was zu starken Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensauffälligkeiten führt. Anders als bei Alzheimer steht der Gedächtnisverlust hier nicht im Vordergrund. Stattdessen zeigen Betroffene häufig Sprachprobleme und Schwierigkeiten im sozialen Umgang und wirken ansonsten kerngesund. Diese Form ist außerdem dadurch gekennzeichnet, dass vor allem „jüngere“ Menschen unter 65 Jahren daran erkranken.

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Demenzverdacht und -symptome immer abklären lassen

Treten eines oder mehrere der oben beschriebenen Symptome verstärkt auf, sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden, um mögliche Ursachen abzuklären und frühzeitig eine passende Therapie einzuleiten. Der erste Schritt ist der Besuch beim Hausarzt, der gemeinsam mit dem Betroffenen und nahestehenden Personen über die festgestellten Veränderungen spricht. 

Dabei werden spezielle Demenztests und kognitive Kurztests durchgeführt, um eine erste Einschätzung vorzunehmen. Diese Tests, wie der Mini-Mental-Status-Test oder der Uhrentest, dauern weniger als 30 Minuten und können kognitive Störungen schnell feststellen. Dabei können auch andere Ursachen, wie etwa Stoffwechselstörungen, eingegrenzt werden.

Falls die Testergebnisse nicht eindeutig sind, erfolgt in der Regel eine Überweisung an eine spezialisierte Klinik. Eine frühzeitige Diagnose erleichtert nicht nur die Lebensplanung, sondern ermöglicht es auch, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen. Zudem können während des Diagnoseprozesses Krankheiten mit ähnlichen Symptomen entdeckt und behandelt werden, falls diese heilbar sind.

Therapie und Beratungsmöglichkeiten bei Demenz

Für Demenzerkrankungen wie Alzheimer gibt es derzeit keine Heilung. Dennoch stehen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung, die die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und den Krankheitsverlauf verlangsamen können. Dies ermöglicht es, den Alltag länger selbstständig zu bewältigen.

Bei der Behandlung wird zwischen primärer und sekundärer Demenz unterschieden. Primäre Demenz hat ihre Ursachen direkt im Gehirn, während sekundäre Demenz als Folge einer anderen Grunderkrankung, wie einer Stoffwechselerkrankung oder einem Tumor, auftritt.

Abhängig von der Demenzform, dem Stadium und den Symptomen kommen unterschiedliche Therapieansätze in Frage. Medikamentöse Therapien umfassen Antidementiva zur Unterstützung der geistigen Leistung sowie Antidepressiva und Neuroleptika, die bei depressiven Symptomen, aggressivem Verhalten oder Wahnvorstellungen helfen können. Nicht-medikamentöse Therapien beinhalten Logopädie, kognitives Training, Verhaltens-, Ergo-, Musik- sowie Realitäts- und Erinnerungstherapie.

Kontaktieren Sie am besten unsere advita Pflege-Beratung, um mehr über das Thema zu erfahren, eine demenzgerechte Unterbringung zu ermöglichen und Unterstützung bei der Beantragung der entsprechenden Leistungen zu erhalten. Wir sind in dieser schwierigen Zeit gerne für Sie da.

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